Mittwoch, 3. November 2010

Alltag im Tempel

Wir sind außerhalb der Stadt in einem Ausbildungscamp. Morgen um 5 aufstehen. Es ertönt ein Gong. Um 5:30 geht es mit der Meditation los. Wir beten für den Frieden, für peace und no war. Dann Frühstück. Dann Diskussionsrunde. Anschließend wieder Meditation bis zum Mittagessen.

Auch Beten vor dem Essen: "Wir essen nur, um den Hunger etwas zu stillen, nicht um schön zu sein, nicht überfressen etc."Nudeln mit Gemüse und Eiern, d.h. nur vegetarisch. Jeder kann aber glücklicherweise selbst entscheiden, wieviel er essen will.

Nach dem Essen ca. 3 Stunden Meditation (sitzend, laufend, liegend). Wir lernen die Meditationshaltungen. Mein Rücken tut weh. Drei Mönche, die uns unterrichten. Auf dem Anwesen kein wifi. Ich bin im Zimmer mit Martha aus Barcelona. In den 4 Tagen dürfen wir keinerlei Kontakt zur Außenwelt haben, nicht sprechen. Nur mit uns selbst. Wenn wir nicht klar kommen, dürfen wir das Gespräch mit einem Mönch suchen. Ich habe nichts zu tun außer beten, meditieren, im Tempelgarten rumschleichen (reden darf ich ja nicht)... Na ja, einmal mach ich mich freiweillig in der Tempelküche nützlich;-)

Am zweiten Tag verlässt mein roommate Martha aus Spanien (Psychologin aus Spanien) den Kurs. Sie hätte Freiheit in Thailand gesucht. Sie fühlt sich im Meditationszentrum wie gefangen. Nun hab ich das Zimmer für mich allein, was auch nicht schlecht ist. Noch finde ich es gar nicht so streng hier. Wir bekommen gutes Essen, haben eine saubere Unterkunft und die Mönche stehen uns jederzeit als psychologische Ratgeber zur Verfügung. Ich denke, für einen Einsteigerkurs sind das optimale Bedingungen. Martha's Bett ist nun meine Workstation.
























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