Samstag, 18. Juni 2011

Lima erlebe ich mit gemischten Gefühlen...

Auch wenn ich in Huaraz wieder schweren Herzens weggehe, aber irgendwas treibt mich weiter und ausserdem will ich es nachts nicht mehr kalt haben. Deshalb muss ich von der Hoehe weg.
Nehme diesmal einen Bus am Morgen. So komme ich wenigstens am Nachmittag in Lima an. Maria aus Huaraz hat mir bei einer ihrer Freundinnen im Hostel im Zentrum vom Lima eine preisguenstige Uebernachtung organisiert. Die Preise in Lima sind vergleichsweise sehr hoch.

Beim Einchecken im Hotel Espana lerne ich Silke kennen. Eine warmherzige und offene Muenchnerin, mit der ich mich gleich zum Abendessen verabrede. Silke und ich laufen durch die Strassen von Lima, essen hier und dort eine Kleinigkeit und schliessen den Abend in einem Weinlokal ab ;-) Wir verbringen einen sehr schoenen Abend, bei dem wir uns kennen lernen und verabreden uns gleich fuer den naechsten Tag, um die Stadt anzusehen. Indio Märkte finden wir beide schön;-) Silke zieht dann naemlich am gleichen Abend noch Richtung Dschungel zu einem Indio-Dorf weiter.

In Lima besuche ich unter anderem das Museum "Museo Nacion". Die peruanischen Museen sind tatsaechlich sehr beeindruckend. Im Museo Nacion gehe ich abends noch auf das Pinaokonzert des peruanischen Nationalorchesters. Es ist wahnsinnig beeindruckend! Ich denke tatsächlich darüber nach, ebenfalls ein Instrument zu erlernen! Nur welches?

Für das Klavierkonzert habe ich meinen Besuch einer peruanischen pena auf den nächsten Tag verschoben! Die Freiheit nehm ich mir doch;-) Auf der pena sitze ich mit einer peruanischen Familie am Tisch. Wir essen, trinken und tanzen zusammen. Die Familie kommt aus Cusco und bietet mir an, wenn ich in Cusco bin, doch bei ihnen zu übernachten. Wir tauschen Telefonnumern aus :-)

Um 3 Uhr morgens komme ich in mein Hotel wieder zurück und stelle fest, dass ich ganz alleine im Zimmer bin. Alle anderen haben ausgecheckt. Endlich kann ich ungestört schlafen... Zu früh gefreut... Ich werde am nächsten Morgen, während ich schlief bestohlen... Mein Handy, welcher neben mir lag ist weg und auf dem Boden unter meinen Klamotten unter meinem Bett versteckt war meine Handtasche mit meiner kleinen Kamera,etwas Geld und Schlüssel für das Schliessfach. Auch weg!!!!

Wie kann das passieren??? Ich bin ziemlich aufgeregt. Das Hotel will mir offensichtlich nicht weiterhelfen, nicht die Polizei rufen. Vertrösten mich schon seit 3 Stunden... "Warte noch ein bisschen... Warte noch ein bisschen..." Ich suche selbst einen Polizisten am Plaza de Armas und verbringe den restlichen Tag auf der Polizeistation... Man verspricht mir zu helfen, habe aber irgendwie nicht gesehen, dass da was unternommen wurde... Am nächsten Tag checke ich aus dem Hotel aus.... Gehe auch, ohne zu zahlen....


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Freitag, 17. Juni 2011

Huaraz: Ein Tagesausflug in die Cordillera Blanco reicht dann doch

Huaraz ist die "Anlaufstadt", um die Cordillera Blanca zu bewandern. Viele machen hier Wanderungen von vier oder acht Tagen und uebernachten im Zelt. Meine Hostelmitbewohnerin "Ada" aus Israel ist fuer 12 Tage mit 2 Eseln und einem Bergfuehrer los gezogen. Aha! Mir ist es nachts im Hostel unter der Decke schon eiskalt. Nein, nein, das tue ich mir auf keinen Fall an!

Ich entscheide mich zu einem Tagesausflug zur Laguna 69, die wunderschoen sein soll. Gemeinsam mit Juan und Lissy aus dem Hostel ziehen wir los. Erst mit einem wackligen Kleinbus zum Bergfuss und dort mit dem Taxi nochmal ne Stunde weiter rein. Am "Taxistand" lernen wir eine 4-koepfige peruanische Familie kennen und wir zwaengen uns alle in das kleine Taxi. Im Kofferraum die Frau und die beiden Jungs (7 und 9 Jahre alt, Alexis und Mario), auf dem Ruecksitz Vater, Lissy, Juan und vorne ich. In Lateinamerika ist das aber normal ;-)

Bei der Wanderung trennt sich ziemlich schnell die Spreu vom Weizen. Lissy und Juan rennen los als waere eine Wespenkolonie hinter ihnen her und ausserdem sprechen sie englisch... Also schliesse ich mich lieber mit der peruanischen Familie zusammen. Wir sprechen spanisch, sie korrigieren meine Fehler, erklaeren mir Regeln, bringen mir neue Woerter bei und erzaehlen mir Geschichten. Sie kennen viele Pflanzen und Baeume. Die Kinder erziehen sie zweisprachig: spanisch und quechua. Bei mir unternehmen sie einige erfolglose Versuche, quechua beizubringen. Spanisch reicht mir erstmal. Sie haben leckeres, natuerliches Essen nach alten Inka-Rezepten dabei: Humidas, frisch gepraesste Saefte, unterschiedlich geroestete Maiskoerner und Huehnchen. Yummy! So gut habe ich schon lange nicht gegessen.

Auf der 6-stuendigen Wanderung auf ca. 5000 m Hoehe haben wir auch hier genuegend Zeit Lebensgeschichten auszutauschen und ueber alle moeglichen Themen des Lebens zu diskutieren...

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