Nur ein kleines bißchen mehr als ein Augenzwinkern und man kommt mit dem Shikansen (Hochgeschwindigkeitszug) aus Tokio in Kyoto an. Mit Fertig-Sushi-Lunchboxen (haben wir uns von den Japanern abgeguckt) eilen wir zu den Zügen, die minutengenau abfahren. Viel Geld kann man sich sparen, wenn man sich vorher (aus dem Ausland) den Japan Railpass besorgt hat. Alles, wirklich alles, ist in Japan sehr teuer.
Nicht nur Transport und Unterkunft, sondern auch Essen: Sushi, Sashimi, Austern, Okonomiyaki (japanische Pfannkuchen, die direkt vor einem zubereitet werden), japanisches Barbecue (man sitzt in einem Raum am Grill und grillt sein eigenes Essen)... Ich kann nicht genug davon bekommen. Meine Essenslust stellt auch kein Problem dar, denn die Portionen sind zumeist winzig. Nach der ersten Portion einer Hauptmahlzeit habe ich meistens immer noch Hunger, nach der zweiten Portion ist mein Hunger gebändigt. Manchmal bestelle ich noch eine dritte Portion plus Nachspeise (Eis oder Schokuchen mit einem flüssigen Kern;-) Yummy!). Das alles klingt jetzt richtig viel, aber mein Hunger ist der gleiche wie in Deutschland und da esse ich normalerweise eine halbe, manchmal auch eine gute Portion in einer bayrischen Wirtschaft.
Die Menschen hier leben nun einmal in allen Lebensbereichen sehr asketisch, was auch erklärt, dass ich hier kaum einen übergewichtigen Menschen gesehen habe. Ganz im Gegenteil: Ich glaube, ich habe nirgendwo so viele schöne, gesund aussehende und modisch gekleidete Menschen gesehen wie auf der Teramachi Einkaufsstraße in Kyoto. Nicht nur Frauen, auch Männer haben sich nett hergerichtet;-)
In den U-Bahn Hallen in Kyoto habe ich meine erste Geisha erblickt. Sie war traditionell gekleidet (wie in den Filmen) und kaufte sich gerade eine Fahrkarte. Die Geishas wohnen in Kyoto im Gion Viertel. Man kann sich für einen Abend eine Geisha mieten, die dann Essen serviert, Musikinstrumente spielt oder Tee einschenkt. Das würde mir auch gefallen;-) Dieser Spaß war wohl früher nur Männern vorbehalten, aber die Vorstellung gefällt mir auch ganz gut:-) Schließlich müssen in unserer Zeit Frauen ebenso ihren Lebensunterhalt verdienen und können zumeist nicht den Luxus genießen, Hausfrau zu sein.
Die Japanerinnen, mit denen ich mich in Japan unterhalte sind zumeist Sekretärinnen oder ähnliches. In Japan scheint immer noch die klassische Rollenverteilung vorzuherrschen. Frauen arbeiten (wenn sie überhaupt arbeiten) in niedrig bezahlten Jobs und benehmen sich auch "gefällig" (manchmal wie eine Manga-Figur). Keine Gegenargumente - kaum eine eigene Meinung. Das ist wohl das System. It`s a man`s world.
Das Nachtleben mischt sich aber durch mit attraktiven Japanerinnen und coolen Japanern. Die Bars in Kyoto sind teilweise im 4.Stock eines Hauses. Die gilt es erstmal zu finden. Sie sind winzig, aber authentisch (z.B. ING Bar).
Kyoto ist die Stadt der Tempel. Die wichtigsten drei Tempel sind der silberne Pavillon, der goldene Pavillon und der Ryosuku-in Tempel (der einzige Tempel, in den man hineingehen darf). In den Tempeln wird kräftig Eintritt verlangt (in Südostasien sind die Tempel für jedermann frei zugänglich).
In Japan ist gerade Herbst und das Laub hat sich verfärbt. Es ist wunderschön durch die gepflegten Gärten mit all den Bonsai-Bäumen zu laufen, aber auch durch die belebten Straßen von Kyoto und die schicken Japaner zu beobachten. Ich finde es sehr schön, hier zu sein.
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Danke fuer die ausfuehrliche Schilderung und die schoenen Fotos :-)
AntwortenLöschenSehr gerne:-) Gestern abend war es sehr kalt in Aso (wo wir gerade sind) und der Onsen, zu dem wir hinwollten, hatte ausgerechnet an dem Abend zu... Also habe ich gebloggt;-)
AntwortenLöschenJetzt laufen wir erstmal wieder den Vulkan Aso-san hoch. Es scheint nämlich gerade die Sonne und ich habe Kaffee ans Bett bekommen:-)