Montag, 22. November 2010

Tokio auf den zweiten Blick: Kapselhotel, Kobe-Rind und Canon Kameras

Dieses Mal wollen wir das typisch japanische "Kapselfeeling" und mieten uns für die letzten drei Nächte in Tokio eine Semi-Double-Capsule im Kiba Hotel. Die Kapsel ist ungefähr 1m hoch, 2 m lang und 80 cm breit... Sie ist mit Internetanschluss, Fernseher, Radio und Wecker ausgestattet. Diese Kapsel ist so winzig, dass das Gepäck entweder in den ebenfalls winzigen Schließfächern im Erdgeschoss oder -wenn es nicht reinpasst- vor der Rezeption abgestellt werden muss. Man wird mit einem Pyjama und zwei Handtüchern ausgestattet. Haarshampoo, Duschgel, Körperlotions werden kostenlos in den Waschräumen zur Verfügung gestellt. Falls jemand keine frische Unterwäsche oder Socken dabei haben sollte, kann er welche am Automaten ziehen. Dieses "preisgünstige" Hotel (pro Kapsel und Nacht ca. 55 Euro) dient vor allem Geschäftsleuten, die schnell und unkompliziert eine Unterkunft während der Geschäftsreise suchen. Unsere Unterkunft sieht etwas aus wie ein Flüchtlingslager: Männer, Frauen, Paare, Familien und Touristen auf engstem Raum. In der Kapsel neben uns schläft eine Frau mit beiden Kindern, eines der Kinder schläft vor der Kapsel auf dem Boden. Das ist wohl eines der Gesichter aus einem der reichsten Länder der Welt...

Unsere Kapsel ist viel zu eng und zu öffentlich, um hier mehr als nötig Zeit zu verbringen. Also konzentrieren wir uns auf die Sights außerhalb unserer Schale:

Japan ist ja bekanntlichTechnologiemarktführer. Mein Interesse konzentriert sich auf Canon Kameras, Objektive und Zubehör. Wir gehen bei Bic Camera in Ginza und Yodobashi Camera in Akihabari vorbei. Leider sind sie hier nicht günstiger. Sogar manchmal etwas teurer als zu Hause. Kaufe mir dennoch ein neues Objektiv:-)

Ein Spaziergang im Stadtteil Idibashi zeigt noch Teile des "ursprünglichen" Japans. Tempel und Schreine und wie Menschen die Glocke vor dem Schrein läuten, damit der Geist sie bemerkt und ihren Wunsch erfüllt.

Der Fischmarkt in Tokio soll der größte auf der Welt sein...
Fisch-Händler, Gabelstapler-Fahrer und Besucher, die ganz frischen Sushi oder Sashimi essen wollen drängen sich auf dem Marktgelände. Der Boden ist feucht, es wird viel mit Wasser gespritzt und ich mache mir eher Sorgen um meine neuen Schuhe.

Die japanische Küche soll eines der köstlichsten Küchen der Welt sein.
Das wollen wir doch mal gleich im Eigenversuch testen.

Yakitori
Spieße mit Fleisch, Hühnchen, Gemüse, Shiitake-Pilzen, Hühnereier-Embryonen oder Ginkgo-Nüssen werden direkt vor uns am Grill zubereitet; dazu trinken die Japaner Bier; wir auch:-)

Steak von einem Kobe Rind.
Es wird behauptet, dass diese Rinder massiert werden und Bier zum Trinken bekommen. Das wäre der Grund, warum das Fleisch so zart ist. Ob das wirklich so ist, kann ich nicht sagen, da ich es nicht gesehen habe. Abgesehen davon waren wir auch nicht in Kobe. Aber was ich definitiv sagen kann: Es ist die beste, zarteste, saftigste und leckerste Steak-Versuchung meines Lebens gewesen.... Es war einfach geschmacklich einzigartig in seiner Gattung. Der Spaß ist leider nicht ganz preisgünstig, 150 g Steak für 65 Euro. Aber es lohnt sich;-)

Shabu Shabu
Dünne Scheiben von Rindfleisch, Frühlingszwiebeln, Zwiebeln, Nori (Seetang), Enoki-Pilzen, Tofu Gemüse, Udon (japanische Nudeln) und Reis werden serviert. Dazu eine Schale kochendes Wasser auf einem Grill. Man nimmt ein Stück Rindfleisch oder Gemüse oder etwas Udon, taucht es ins heiße Wasser, schwenkt es ein paar Mal hin und her und dann in die Gemüsebrühe.

Abends wollen wir ein paar Bars in Shinjuku testen. Landen aber auf einer Art Weihnachstmarkt mit riesigen Mengen an Essensangeboten und Gestecke, die im nächsten Jahr Glück bringen sollen, erklärt mir ein Marktverkäufer. Wir schlendern durch die Gassen, essen hier und dort was und lassen die Eindrücke auf uns prasseln.

Je mehr ich von Japan kennen lerne, desto sympathischer werden mir Land und Leute. Nur mit dem Preisgefüge hier werde ich mich nie anfreunden können.


























































2 Kommentare:

  1. Super Fotos Dilek! Man bekommt echt viel mit anhand deiner Beschreibungen und Bilder. Hast du deine neues Objektiv schon eingeweiht? Was fuer eines hast du dir denn gekauft? Habt ihr euch auch ein japanisches Messer fuer die Kueche zugelegt? Habe auch eins und kann es nur empfehlen :-) Liebe Gruesse aus der kalten Heimat, Caroline

    AntwortenLöschen
  2. Danke:-) Freue mich, dass dir mein Blog gefällt:-) Ich habe mir einen 50 mm, 1.8 gekauft und gestern im Regenwald in Cairns (Australien) das erste Mal eingeweiht. Echt klasse! Wollte ein lichtstarkes Objektiv, vor allem für die Nachtaufnahmen. Ein paar Bilder aus Cairns stelle ich demnächst online. Es ist soo schön hier...
    Ja, die japanischen Messer... Wir haben hin und her überlegt und doch keines gekauft. Sind uns auch noch nicht einig, wer der bessere Koch ist. Das gleiche Thema haben wir auch bei Fotoaufnahmen. Ich finde, die Sachlage ist eindeutig:-)

    AntwortenLöschen